Die neue Wettbewerbsklasse F5J wird immer beliebter.

Die relativ neue Modellflug – Wettbewerbsklasse F5J wird auch in unserem Verein immer beliebter. Neben der fliegerisch, taktischen Herausforderung reizt an dieser Mischung aus Segelflug und Motorflug das man quasi mit jedem Elektro-Segler an einem F5J Wettbewerb mitfliegen kann!

Bei den Deutschen Meisterschaften kommen dann schon spezielle Voll-GFK/CFK-Modelle mit einer Spannweite von 3,5 bis 4 m und optimiertem Gewicht zum Einsatz. Aber im Verein und auf regionalen Wettbewerben erreichen auch „normale“ Elektro-Segler häufig das Siegerpodest.

Was ist die Aufgabe und der fliegerische Reiz?

F5J Modelle sind Thermik-Segelflugmodelle mit Elektromotor.

Und da beginnt schon der erste Reiz im Vergleich zur reinen Thermik-Segelflugklasse F3J, nämlich, dass man anstatt eines aufwändigen Seilstarts einen Start mit dem eingebauten Elektromotor durchführt. Teilnehmer benötigen ausser einem Helfer keine große Mannschaft und die notwendigen Platz und Windrichtungsbedingungen sind ebenfalls deutlich geringer.

Thermik-Segelflug ist eines der schönsten und umweltschonensten Arten des Fliegens überhaupt.

Beim F5J Wettbewerb geht es im Kern darum in einer Rahmenzeit von 10 Minuten nach einem kurzen motorbetriebenen Start einen möglichst langen Flug durchzuführen. Der Motor ersetzt quasi den Seilwindenstart.

Für jede Flugsekunde des Modells nach dem Verlassen der Hand gibt es während der Rahmenzeit einen Punkt.

Für diese Flugzeit zählt auch die Motorlaufzeit mit, die aber auf maximal 30 Sekunden begrenzt ist. Der Pilot kann den Motor auch früher ausschalten, um die gleich beschriebenen Motorlaufzeit Strafpunkte klein zu halten.

Wie wird das gemessen und wir werden die 30 Sekunden sicher begrenzt?

Eine im Modell eingebaute Logger Elektronik misst die Motorlaufzeit und schaltet den Motor nach spätestens 30 Sekunden aus. Danach kann der Motor bis nach der Landung nicht wieder eingeschaltet werden. Es wird also danach reiner Segelflug und auch eine reine Gleitfluglandung durchgeführt.

Der Logger hat auch einen Höhenmesser eingebaut und hält die maximale Höhe, die das Modell während der Motorlaufzeit und bis 10 Sekunden nach dem Ausschalten des Motors erreicht hat, fest.

Diese 10 Sekunden sollen sicherstellen, dass man auch die mit dem Motorflug aufgebauten Schwung erreichbare Zusatzhöhe erfasst und damit möglichst genau die Ausgangshöhe für die anschliessende reine Segelflugphase festhält.

Diese Höhe fließt nämlich negativ in das Punkte-Ergebnis ein. Ist eigentlich klar, denn eine größere Ausgangshöhe bedeutet in der Regel eine längere Segelflugzeit auch ohne Thermik.

Bis zu einer Höhe von 200 m kommt ein halber Punkt und ab 200 m kommen drei Punkte je Meter Höhe in Abzug.

Die Landung zählt mit

Nach maximal 10 Minuten wird gelandet und der Flug endet mit einer Ziellandung auf einen Punkt.

Dieser stellt den Mittelpunkt eines Landekreises dar und der erzielte Abstand von diesem Punkt bestimmt die Landepunkte. In einem maximalen Abstand von 1 m gibt es 50 Punkte, je weiterer Meter im Abstand reduziert sich die Punktzahl jeweils um 5 Punkte je Meter.

Es wird in Gruppen geflogen

Geflogen wird immer in einer Gruppe. Das heißt, mehrere Piloten (meist sind es acht) starten gleichzeitig. Der Pilot mit dem besten Ergebnis der Gruppe erhält dann 1.000 Punkte. Die Ergebnisse der andern Piloten der Gruppe werden dazu ins Verhältnis gesetzt.

So wird „Wetterglück“ weitestgehend ausgeschlossen. So kann am frühen Morgen, bei noch ruhiger Luft ohne Thermik der Beste der Gruppe sogar mit einem 3-Minuten-Flug die volle Punktzahl erreichen, wie auch mittags bei guter Thermik ein Flug mit 9 Minuten und 58 Sekunden die volle Punktzahl bringen kann.

Jetzt kommt ein weiterer Reiz in der Aufgabenstellung von F5J und der gruppenbezogene Wertung:

Man muss taktische Entscheidungen treffen.

Wie lange verwendet man den Motor und wo schaltet man diesen aus?

In niederer Höhe oder erst weiter oben?

Fliegt man zuerst in niederer Höhe eine weite Strecke ab, um die Chance einen Aufwind zu erwischen zu erhöhen?

Wenn der Motor noch nicht ausgeschaltet ist ,sondern nur gedrosselt, kann man in den letzten Sekunden der 30 Sekunden Motorlaufzeit mit einen kräftigen Höhensprint trotzt Motorstrafpunkte eine bessere Ausgangshöhe für den reinen Segelflugteil erreichen.

Fliegt man dahin wo die anderen Modelle sind oder wählt man seine eigene Stelle?

Folgt man bewusst einem guten Piloten in der Gruppe?

Klar spielen die Segelleistung und die Steigleistung des Modells eine gewissen Rolle, aber eine richtige taktische Entscheidung kann für den Gruppensieg ausschlaggebend sein.

Hier folgen ein paar Bilder spezielle für F5J konstruierte Modellflugzeuge:

Manfred Waldmeyer